Die blinde Liebe missbrauchter Kinder - den inneren Frieden wiederfinden

Kindesmissbrauch ist ein Thema, das sich im Verborgenen durch sehr viele Familien zieht. Die Dunkelziffer ist ebenso hoch wie die Scham der Kinder, missbraucht worden zu sein. Neben dem verlorenen Vertrauen zu der Bezugsperson, seien es nun die Eltern oder andere Personen, leiden die betroffenen Kinder oft mehr unter dem Geheimnis, das sie unter Umständen bis ins hohe Alter in sich tragen.
Darauf liegt nach wie vor ein gesellschaftliches Tabu. Man spricht nicht darüber – es wird totgeschwiegen. Neben dem Missbrauch wiegt doppelt schwer, nicht darüber reden zu können. Doch Wahrheit will ans Licht, wie vor einiger Zeit die Enthüllungen in der katholischen Kirche zeigten. Ist die Wahrheit erst mal am Licht, stellt sich dennoch nur schwer innerer Frieden ein. Der Täter wird benannt und ihm wird die Schuld gegeben. Doch damit ist es noch nicht gut.
Bei Missbrauch durch ein Elternteil gerät oft nur der Täter ins Visier, nicht der andere Ehepartner, er bleibt oft unschuldig. Hier setzt die systemische Arbeit anders ein. Missbrauch in der eigenen Familie bekommt oft ihren Nährboden durch die fehlende systemische Ordnung zwischen Mutter und Vater. Die Mutter nimmt ihren Platz als Frau nicht ein, sondern bemuttert den Vater – nimmt die Rolle seiner Mutter ein. Der Vater rutscht in die Kindrolle.
Oft hört man Frauen klagen: „Mein Mann verhält sich wie ein weiteres Kind“ etc. Dies bedeutet: Der Platz der Ehefrau ist vakant für den Ehemann. Der Platz des Ehemannes ist ebenso vakant, für die Ehefrau – auf der Partnerebene. Hier springen Kinder ein – aus Liebe - aus blinder Liebe zu ihrem Vater wie zur Mutter. Die Liebe ist unbewusst, blind. „Ich habe es für dich getan, liebe Mutter" und: „Es war schlimm für mich“ lieber Papa, sind Wahrheiten, die man in der Aufstellung sagen lässt. Diese sogenannten Binde- oder Lösungssätze sagt ein missbrauchtes Kind der Stellvertreterin seiner Mutter, wenn Missbrauch durch den Vater sichtbar wurde – und umgekehrt.
Beiden Elternteilen gehört die Verantwortung und nicht alleine dem Täter. Dabei geht es nicht um Gut und Böse auch nicht darum, wieder den Mantel des Schweigens über Schlimmes zu decken.
Es geht darum, Frieden zu finden.
Es geht darum, die blinde Liebe der Kinder sichtbar werden zu lassen und darum, Schuld und Scham den Großen, den Eltern zu geben, sodass Kinder frei werden von dieser Last.
Schuld und Scham ist fremde Last, wenn das Kind sie übernimmt. Wird Schuld und Scham dem Täter zurückgegeben, macht ihn dies ganz, es gehört zu ihm - es ist sein Schicksal, ohne Wertung und ohne Urteil – mit Respekt und in Achtung kann Frieden werden. Denn eines wird dadurch deutlich, das missbrauchte Kind trägt keine Schuld – es war nur das Kind und ist innerlich und äußerlich rein geblieben.
Zielgruppe
Alle Menschen, die mit diesem Thema zu tun haben und für sich Frieden wollen.
Methoden
Kurzreferate durch den Aufstellungsleiter, Impuls-Aufstellungen in der Gruppe mit Stellvertretern, Übungen zur Verankerung, Ordnungsbilder, etc. ...
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